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SPD Neuruppin - mit Herz & Verstand für Stadt und Land

Die Jugend von heute

Allgemein

In unserer losen Reihe "Sozialdemokratie trifft ..." lesen Sie hier einen Beitrag des Generalsuperintendenten im Ruhestand, Leopold Esselbach, der sich seine ganz eigenen Gedanken über die heutige Jugend und ihr Verhältnis zur Solidarität und Verantwortung macht.

Ich lese häufig Unerfreuliches über die Jugend von heute. In Fehrbellin wurde in den letzten Wochen wiederholt randaliert. Die Täter sind nicht bekannt, aber es werden wohl Jugendliche gewesen sein. Es vergeht keine Woche, ohne dass im Lokalteil der Zeitung negativ über Jugendliche berichtet wird: beim Diebstahl ertappt, an einer Schlägerei beteiligt, nachts gelärmt.

Ich finde das ungerecht. Ich vermute, dass einige wenige das Gesamtbild trüben, denn ich erlebe junge Menschen anders.

Bei der Hochzeit einer Enkelin bin ich den Freundinnen und Freunden des Brautpaars begegnet. Die meisten sind Anfang 20. Viele studieren. Andere haben ihre Ausbildung bereits hinter sich und arbeiten in einem Beruf.

Ich war beeindruckt, wieviel Zeit und Mühe sie aufgwandt hatten, um dem Brautpaar Freude zu bereiten. Im Gespräch merke ich: Sie sind sozial engagiert, unterstützen sich bei der Betreuung ihrer Kinder und machen sich Gedanken um die Zukunft. Dass viele nur auf Zeit angestellt sind, nehmen sie gelassen. Es gab bei der Feier keine Betrunkenen. Übrigens wurde im Saal nicht geraucht. Das ist heute normal. Bei der Hochzeit der Eltern waren die Räume noch verqualmt.

Das Evangelische Gymnasium Neuruppin wurde von der Boschstiftung in diesem Jahr zur besten Schule Deutschlands gewählt. Natürlich ist das eine Auszeichnung für die Lehrerschaft. Und ohne das Engagement vieler Eltern wäre die Benotung nicht so gut ausgefallen. Aber auch die Schülerschaft hat Anteil an dem Erfolg. Schülerinnen und Schüler nehmen im Schulalltag mancherlei Verantwortung wahr, kümmern sich um Schwächere und beteiligen sich an vielen außerschulischen Aktionen wie Müllsammlung im Wald.

Im SPD-Ortsverein nehmen junge Leute leitende Stellungen ein. Die Wahlkämpfe des letzten Jahrzehnts wurden von den Jusos in großem Maße mitgestaltet. Schwierige und zeitaufwändige Arbeiten wie das Anbringen von Plakaten wurden selbstverständlich von ihnen übernommen.

Das Jugendzentrum Mittendrin ist für seinen Einsatz gegen rechts bekannt. Den Jugendlichen dieser Einrichtung ist es zu danken, dass in Neuruppin jetzt ein Gedenkstein daran erinnert, dass vor 20 Jahren ein hilfloser Mensch von rechts gerichteten jungen Leuten umgebracht worden ist.

In der Berliner U-Bahn bot mir unlängst eine junge Frau ihren Sitzplatz an. Das hat mich gerührt.

Ich möchte ausdrücklich feststellen:
Über die heutige Jugend, wie ich sie erlebe, kann ich mich nur freuen.

(c) Leopold Esselbach

 
 

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